Karte 007
Mit der Ausrufung des preußischen Königs Wilhelm I. zum Deutschen Kaiser
wurde am 18. Januar 1871 das Deutsche Reich gegründet. Es war ein
konstitutionell monarchischer Bundesstaat, dessen Mitgliedstaaten (4 Königreiche, 6 Großherzogtümer, 5 Herzogtümer, 6 Fürstentümer, 3 freie Städte) in der Karte Staaten im Deutschen Reich 1871 im einzelnen ausgewiesen sind. Dazu kam noch als sog.
"Reichsland" das 1871 von Frankreich annektierte Elsaß-Lothringen. Abgesehen von Elsaß-Lothringen folgen die
Außengrenzen denen von 1867 (s. Karte 6). Luxemburg, Limburg sowie vor allem Österreich
verlassen in der von Bismarck angestrebten "kleindeutschen Lösung" den noch im Deutschen Bund von 1815 (s. Karte 3) verwirklichten großdeutschen Staatsverband. Hauptstadt des neugegründeten Bundesstaats wird Berlin. Auch sonst ist die preußische Dominanz augenfällig: Von einer Gesamtfläche von ca. 541.000 kmē fielen nahezu 65% auf Preußen, dessen Bevölkerung gleichzeitig etwa 60% der Gesamtbevölkerung ausmachte, und das damit ein starkes Übergewicht hatte. In den hier abgebildeten Außengrenzen hatte das Deutsche Reich bis 1919, völkerrechtlich bis 1945 Bestand. (A. Kunz)
Hinweis für alle politischen Karten
Bei der Gestaltung dieser und der nachfolgenden Karten wird die Zusammengehörigkeit von Territorien
bzw. Einzellinien eines Gesamthauses graphisch durch Farbnuancen und durch gemeinsame Hauptnummern
dargestellt. Dies gilt für die drei Herzogtümer Anhalt, für die beiden Linien des Hauses Schwarzburg, die fünf Zweige des herzoglich-großherzoglich
sächsischen Hauses ernestinischer Linie, der beiden Linien des Hauses Reuß, die beiden Linien des Hauses Hohenzollern und die beiden
Mecklenburg.
Soweit möglich, wurden die einzelnen Flächen mit den entsprechenden Namen der Staaten
versehen.
Wo dies nicht möglich war, insbesondere im thüringischen Raum, bei Anhalt und einigen
Kleinstterritorien, bei Abkürzungen der Staatsnamen sowie bei Staaten mit zahlreichen oder verstreut
liegenden En- und Exklaven, wurde auf einen Nummernschlüssel zurückgegriffen, der in
der Legende erläutert wird.
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