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Karte 342

Europa 1789

Die Karte zeigt die territoriale Ordnung Europas 1789, dem Jahr der Französischen Revolution. Die politische Landkarte Europas am Ende des Ancien Régime ist gekennzeichnet durch das Vorhandensein großer Flächenstaaten, die gleichzeitig auch Großmächte waren, und zwar Rußland, Großbritannien, Frankreich und das Osmanische Reich. Preußen und die Habsburger Monarchie treten ebenfalls als große Flächenstaaten (und Großmächte) in Erscheinung, sind aber gleichzeitig Bestandteil des Heiligen Römischen Reichs Deutscher Nation, des "Alten Reichs", dessen Territorium sich von Holstein im Norden bis nach Triest im Süden, und von der Küste Belgiens im Westen bis nach Oberschlesien im Osten erstreckt. Von den vielen (angeblich um die 2000) Mitgliedern diesen Staatenverbandes sind auf der Übersichtskarte nur die größeren gekennzeichnet: neben Preußen und der Habsburger Monarchie, die auch die Kaiserkrone innehatte, sind das die Kurfürstentümer Bayern, Sachsen und Hannover. Ähnlich zersplittert zeigt sich Italien, wo sich neben den Königreichen Neapel und Sizilien, dem Königreich Sardinien (mit Savoyen), der Republik Venedig und dem Kirchenstaat zahlreiche Klein- und Kleinststaaten befanden. Die territorialen Verhältnisse dieser beiden politisch zersplitterten Regionen Europas werden deutlicher in der Serie "Europäische Grossregionen" dargestellt. Neben den großen Flächstaaten, die gleichzeitig Großmächte waren, gab noch eine Reihe von Staaten, die in einigen Fällen einstmals Großmachtstatus gehabt hatten, ihrer politischen und militärischen Bedeutung im Jahr 1789 aber nur noch als mittlere Mächte bezeichnet werden können. Dazu zählt Polen, das durch die 1. Teilung von 1772 bereits verkleinert worden war, sowie Spanien, Portugal, Schweden und Dänemark, das mit Norwegen und Island sowie mit den Herzogtümern Schleswig und Holstein einen Staatsverband bildete. (A. Kunz)